Mittwoch, 10. August 2016

Was wirklich zählt.

Hallo lieber Blogger-Gemeinde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit melde ich mich aus dem Nirwana zurück!

Sicher kennt Ihr das - man plant etwas im Leben, fokussiert sich darauf, sieht das Ziel schon fast vor seinen Augen und dann: kommt alles anders, als man geplant hat. Nicht nur finanziell kann man Schiffbruch erleiden, auch zwischenmenschlich geht es manchmal bergauf und bergab. In meinem Fall waren es einige Todesfälle innerhalb der Familie, viele davon aus naher Verwandtschaft. Dann kann man einfach nicht anders, man setzt seine eigenen Ziele auf "Warten" und widmet sich dem, was nun unbedingt die volle Aufmerksamkeit bedarf. Und so verliert sich die Zeit und das Ziel verschwindet vorerst im Hintergrund. Ich denke, wir alle kennen solche Momente. Diese habe ich nun hinter mich gebracht und habe Mutter, Vater und Großvater zur letzten Ruhe begleitet. Ein harter, steiniger, anstrengender und trauriger Weg - aber ich würde es immer wieder tun.

In solchen Momenten lernt man das Leben zu schätzen und sieht Dinge anders. Man wendet sich ab, von Dingen die in solchen Momenten als gleichgültig empfunden werden. Jeglicher "Pomp" verschwindet aus dem Gedächtnis. Man regt sich nicht mehr über Kleinigkeiten auf, sondern weiß die kleinen Dinge zu schätzen. Man dankt innerlich für die eigene Gesundheit, für das Dach über dem Kopf, für lachende und strahlende Kinder, für all´ das, was man so oft vergisst. Man verliert sich im Nirwana des Alltages, versucht sein Leben bestmöglich zu meistern und ist überfordert von all´den Ansprüchen die unsere Gesellschaft unterschwellig an uns stellt. Wir sollen gute Eltern sein, ein guter Arbeitnehmer, Chef, Doktor, Assistent, Schüler, Zuhörer. Wir sollen Bestleistungen abliefern, in allen Belangen. Wir sollen flexibel sein, jederzeit verfügbar. Wir sollen uns im Dschungel des Lebens zurechtfinden, ohne zu stolpern. Wir dürfen nicht versagen, nicht verzagen. Wir müssen immer "up to date" sein, die neuesten Klamotten, Handys und Autos fahren. Wir dürfen nicht mit Reizen geizen, nicht mit Worten sparen oder mit Angst daher kommen. Mutig stürzen wir uns in den Alltag und hoffen jeden Tag aufs Neue, irgendwie unbeschadet aus dem haltlosen Durcheinander heraus zu kommen.

Ich für meinen Teil ziehe mich aus der Gleichung heraus. Ich gehöre zu den Leuten, die nicht ständig über das Handy zu erreichen sind. Zu denen, die ihr Handy auch einfach mal irgendwo liegen lassen, ohne die Nachrichten zu checken. Die, die nicht sofort auf jede Message antwortet. Und das ganz bewusst. Ich weigere mich, mich dem permanenten Berieselungsfaktor auszusetzen und mich durch die immer massiver werdende Werbung leiten zu lassen. Ich weigere mich, mir meine Entscheidungen abnehmen zu lassen, was ich wann zu tun oder zu lassen habe. Oder was ich wo wann zu kaufen habe. Ich gebe im Social Network nicht an, wann ich wo was gegessen habe oder wo ich mich gerade im Urlaub befinde. Ich teile keine Bilder meiner Kinder, oder veröffentliche besuchte Orte. Ich übernehme die Verantwortung für die Dinge, die ich der Welt mitteile in voller Höhe und Umfang. Ganz bewusst.

Die Menschen müssen aufhören, die Verantwortung für sich an die Medien abzugeben. Sie müssen wieder lernen, zu sich zurück zu finden. Sie müssen den Fortschritt genießen und gleichzeitig bei sich bleiben. Meiner Meinung nach werden die Menschen früher oder später sich wieder auf das Notwendige berufen, auf das was man wirklich braucht. Der Mensch ist über die Jahre dahin gezüchtet worden zu glauben, er bräuchte dies oder das um sich als wertig genug für die Gesellschaft zu fühlen. Das System hat uns dahin gebracht, dass wir kaufen um jemand zu sein. Das unser Selbstwert durch den Kauf eines Produktes die nötige Bestätigung erhält. Dieses nutzt jedoch nur denen, die damit verdienen - nämlich den Verkäufern dieser Versprechen, ein besserer Mensch zu sein, wenn man Ware XY kauft. Wenn man sich etwas mehr mit dem System beschäftigt, in dem wir leben, wird man feststellen, dass wir viele Dinge die wir kaufen unter widrigen Bedingungen hergestellt werden. Der Konsum, der sich immer weiter verbreitet, schadet uns als Menschen. Schadet deswegen, weil nicht mehr im gesunden Maße stattfindet. Es wird blind gekauft, sich verschuldet, ohne Sinn und Verstand. Und wer sind die Gewinner? Richtig - die ganz Großen. Die Konzerne. Wenn man alleine den Lebensmittelsektor betrachtet, schaudert´s einem. Es nähert sich alles dem amerikanischem System. Zwei, drei große Fleischlieferanten - das war´s. Alle anderen kaufen dort und und an die Preise gebunden, die diese Magnaten vorgeben. Gleiches kann man auf viele andere Bereiche erweitern. Wir steuern immer mehr in die Abhängigkeit, von der man uns weis´ machen will, dass wir die Wahl hätten...

Was ich aber eigentlich damit sagen will ist folgendes:
Jeder ist der Herr über sein eigenes Leben. Jeder trifft seine Entscheidungen. Und jeder hat die Möglichkeit sich jeden Tag neu zu entscheiden. Möchte ich mich an die Masse anhängen und dem Rudel folgen oder mache ich mir eigene Gedanken über das Leben und wie ich es mir vorstelle? Versuche ich aus dem Kreis auszubrechen und erschaffe mir meine eigene "Welt"? Habe ich die Kraft, mich durchzusetzen gegen die Erwartungen der anderen?

Ich für meinen Teil habe diese Kraft. Ich war allerdings schon immer anders. Mir war es egal, was sich andere zulegten oder für wichtig erachteten. Mir war es immer wichtig, mir selber treu zu bleiben. Für das einzustehen, was mich ausmacht. Ich wollte nie eine Kopie von etwas sein. Ich war immer auf der Suche nach dem "speziellen" Weg. Und wie soll es anders sein - auch im Bereich des Bloggens bin ich eher spezieller Natur. Ich bewundere die Leute, die in aller Regelmäßigkeit ihre Blogs füttern und aufarbeiten. Dafür fehlt mir zum einen die Zeit und zum anderen die Muße. Die Dinge die ich tue, müssen aus Überzeugung heraus geschehen. Ich empfinde es als unglaublich belastend, wenn ich etwas tun muss, nur weil man es für mir erwartet. Lieber tue ich Dinge, weil ich sie gerne tue. Und da glaube ich, bin ich dann so nicht so freaky sondern eher der gesunde Durchschnitt :)

Mein Appell an Euch alle: Macht Euch Euren eigenen Kopf und lasst Euch nicht in eine Schublade stecken, in der Ihr nicht sein wollt. Lebt Euer Leben genauso wie Ihr es für richtig haltet. Lasst Euch von keinem sagen, dass dies oder das nicht möglich ist. Alles ist möglich, wenn man dafür arbeitet und an sich selbst glaubt. Es wird immer einen geben, der Euch sagt das ihr nicht gut genug seid. Ihr seid gut genug - mit jeder Faser Eures Gencodes, Jeder einzelne, egal welcher Herkunft, Rasse oder Intelligenz kann sich ein Leben aufbauen. Ihr müsst nur aus den Mustern die Euch halten, herausbrechen. Macht Euch eigene Gedanken, wie ihr etwas verbessern könnt und welche Wege man dafür gehen muss. Sucht Euch Ansprechpartner die Euch unterstützen und positiv beeinflussen. Meidet Menschen die Negativität ausstrahlen und aussprechen. Solche Menschen werden Euch immer runter ziehen und ausbremsen.  Freut Euch jeden Tag über Kleinigkeiten und macht Euch jedes mal neu klar, wofür Ihr dankbar sein dürft. Es gibt so viel, was Euch am Leben halten kann, wenn Ihr Euer Augenmerk darauf legt. Lasst Euch nicht darauf ein, nicht auch mal über den Tellerand gucken zu dürfen. Erweitert Eure Horizonte und lasst nicht zu, dass man Eure Sichtweise einschränkt. Guckt Euch die Welt genau an und bildet Euch Euer eigenes Urteil. Und wenn Ihr das dann getan habt, werdet Ihr sehen und begreifen, worum es wirklich geht und was man wirklich braucht um glücklich zu sein. Es ist weniger, als der eine oder andere denkt...

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